ein jahr vitis

Voilà, ein Jahr ist es her als der erste vitis-Beitrag publiziert wurde. Eigentlich wollte ich den Geburtstag weder feiern noch thematisieren. Aber das hat vitis nicht verdient. Kommt hinzu, dass ich mich so zwinge, mir ein paar Gedanken über den Blog zu machen. Und vielleicht interessiert es ja einige von euch, was mich beschäftigt, wie zufrieden ich mit vitis bin und wohin der Weg uns führen wird. Somit gibt es heute ein Interview mit mir, sozusagen ein Selbstgespräch. Erbärmlich? Keineswegs, nur selbstverliebt!

Wie läuft es mit vitis?

Laufen im Sinne einer Beziehung – also zufrieden, glücklich, wie gewünscht – oder Laufen im Sinne von Erfolg haben – Ruhm und Ehre? Grundsätzlich bin ich zufrieden mit dem Blog, er widerspiegelt meine Ansichten, ich kann mir genügend Zeit dafür nehmen und ich erhalte wenige dafür sehr positive Feedbacks. Erfolgreich damit bin ich aber nicht wirklich. Dafür ist die Leserschaft zu klein und ich mache zu wenig Lärm. Natürlich wäre es schön, wenn vitis etwas mehr Beachtung bekommen würde, aber das liegt schlussendlich auch in meiner Hand. Bis jetzt habe ich mich vor allem auf die Inhalte und das Schreiben konzentriert. Was gut und nötig war.

Verdienst du mit dem Blog Geld oder kannst überall gratis Wein trinken?

Haha, guter Witz. Nächste Frage. Nein, ich verdiene weder Geld noch erhalte ich Gratisprodukte. Aber das ist auch nicht mein Ziel. Wenn ich über einen Winzer oder einen Wein schreibe, dann weil ich überzeugt davon bin.

Inwiefern profitierst du also vom Blog? Warum betreibst du ihn?

Meine Philosophie drückt hoffentlich in den einzelnen Beiträgen durch. Ansonsten steht hier und hier was ich damit erreichen will. Der Blog dient aber nicht nur den Lesern, ich profitiere auch davon. Bevor ich einen Beitrag schreibe, setze ich mich intensiv mit dem Thema auseinander. Ich recherchiere, führe Gespräche mit Fachleuten, gehe in meinem Kopf verschiedene Thesen durch, bis ich mir schlussendlich eine Meinung gebildet habe und mit dem Schreiben beginnen kann. Ich lerne also sehr viel dazu. Und ein bisschen Therapie ist es auch.

Wer wirkt bei vitis mit?

Me, Myself and I. Ich schreibe die Texte, mache die Fotos, kümmere mich um die Website und alles, was dazu gehört. Da steckt Arbeit dahinter. Ich verstehe jetzt, warum viele Blogs zu zweit oder von einer Gruppe betrieben werden. Man kann sich die Arbeit teilen, sich austauschen, gegenseitig Feedback geben, Schwächen ausgleichen.

Wie lange dauert es bis ein Beitrag publiziert ist?

Das variiert, je nachdem ob ich noch jemanden besuchen darf oder gleich drauflosschreiben kann. Entwurf schreiben, überarbeiten, gegenlesen (bzw. selber lesen), publizieren und verlinken: ca. 6 Stunden. In Interviews mit anderen Bloggern habe ich gelesen, dass ein Beitrag in 10-60 Minuten fertiggestellt ist. Soweit bin ich noch lange nicht. Und ich werde es wahrscheinlich nie sein. Bin ja eine Bärnerin.

Die Schwächen von vitis?

Ich bin sehr selbstkritisch, das behindert den Blog. Ich zweifle an den Texten, überlege zu viel. Ich schreie nicht heraus, dass vitis der geilste Weinblog ist und ich denke es auch nicht. Ich bin zurückhaltend, was nicht die beste Voraussetzung für eine Bloggerin ist.

Wie geht es weiter?

Hmm. Ich gestalte meine Zukunft selten weit im Voraus. Bin da eher spontan und gspürig unterwegs. Meine Vernunft sagt mir, dass ich viel zu viel Zeit in vitis investiere, bzw. ich eine bessere Strategie haben sollte. Mein Gefühl meint, schon gut so, es wird kommen, was kommen will. Eine Mischung aus beidem ist sicher sinnvoll. Ich möchte versuchen, vermehrt mit anderen Menschen oder Organisationen zusammenzuarbeiten, sei es in Form von Gastbeiträgen oder kleinen, gemeinsamen Projekten. Spannend wäre auch eine Kooperation mit einem Foodblog. Überhaupt möchte ich mich mehr mit Bloggern austauschen.

Sonst noch etwas?

Liebe Leser (und übrigens meine ich damit immer auch die Frauen), schön dass ihr vitis mit Interesse folgt, merci dafür. Vor allem merci, weil ihr dem Wein dadurch mehr Aufmerksamkeit schenkt und vielleicht sogar lokal – beim kleinen Weinhändler oder Schweizer Weingut – einkauft.
Und, Feedbacks sind jederzeit willkommen und erwünscht. Egal ob es Themen sind über die ich schreiben soll, Meinungen zu einem Blogbeitrag oder generelle Inspirationen. Danke auch fürs Teilen von Inhalten und Weitererzählen. Lautsprecher sind mir eine grosse Hilfe.