das schweizer-wein-abo

Weinabos gibt es – leicht übertrieben – wie Sand am Meer. Fast jede Weinhandlung hat ein Abo im Angebot, einige professionell und standardisiert, andere etwas gebastelt dafür persönlich. Was bislang fehlte? Ein Unternehmen, welches sich auf Weinabos konzentriert und ausschliesslich Schweizer Weine verschickt. Diese Lücke entdeckt und gefüllt haben Marielle und Valentin von mes vignerons.

Valentin ist gelernter Winzer und Weintechnologe, Marielle Betriebswirtschafterin. Sie kommen beide aus dem Waadtland und haben, mit zwei Winzerfamilien im Hintergrund, mes vignerons 2018 ins Leben gerufen. Ihre Idee? Regionale Winzer bekannter machen und ihnen über das Weinabo einen Vertriebskanal bieten. Berücksichtigt werden Winzer aus der ganzen Schweiz, viele davon kennen Marielle und Valentin persönlich.

 

Weil ich Schweizer Wein liebe und ihr Anliegen auch mein Anliegen ist, musste ich nicht lange überlegen, als Marielle mich anschrieb und fragte, ob ich ihr Weinabo testen möchte. Noch so gerne!

auswählen – bezahlen – warten

Auf http://www.mesvignerons.ch stehen vier Boxen zur Auswahl: 1. Chasselas, 2. Rotweine, 3. Mix-Box, 4. Bioweine. In eine Box kann ich, je nach Durst, entweder zwei oder drei Flaschen packen, entsprechend variiert auch der Preis. Bescheiden und dumm wie ich bin, entscheide ich mich für zwei Flaschen Chasselas (richtig, nicht meine liebste Traubensorte). In einem nächsten Schritt definiere ich, wie lange das Abo laufen soll (1, 3, 6 oder 12 Monate). Wiederum bescheiden, klicke ich auf „1 Monat“. Die Kasse zeigt 43 Franken an, Porto inklusive. Nun hätte ich noch die Möglichkeit, die Box als Geschenk zu verschicken, was ich aus egoistischen Gründen nicht mache. Voilà, Bestellung abgeschickt. Wann ich die Box bekomme ist mir ein Rätsel. Lassen wir uns überraschen.

freuen – trinken

Nach ca. zwei Wochen steht das Paket vor der Haustüre. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, Post zu bekommen und nicht genau zu wissen, was drin ist (ein bestechendes Argument für ein Weinabo). Die Verpackung ist zugegeben keine Augenweide, aber es geht ja um den Inhalt. Beim Öffnen lächeln mich die zwei Chasselas an. Begleitet werden sie vom „Bulletin viticole“, einer Broschüre die sowohl die Weingüter wie auch die Weine beschreibt.

Snapseed-9

Snapseed-10

Die Weine degustiere ich wenige Tage nach Erhalt. Sie sind solid. Der Epesses spritzig und animierend, der Fendant angenehm und elegant. Was mir gefällt, die zwei Weine kommen aus unterschiedlichen Regionen und jeder hat seine eigene Stilistik. So gesehen eine gute Auswahl.

fazit

Die Idee vom Schweizer-Wein-Abo finde ich super. Auch die technische Umsetzung ist gelungen, das Tool funktioniert einwandfrei. Den Inhalt kann ich nach zwei Flaschen nicht wirklich beurteilen. Marielle hat mir allerdings eine Übersicht aller Weine, die bisher in den Boxen waren, geschickt. Es sind bodenständige Weingüter. Nicht die Crème de la Crème der Schweizer Weinszene, was ich auf der einen Seite sympathisch, auf der anderen etwas schade finde (insbesondere mit Blick auf Weintrinker, die noch von Schweizer Wein überzeugt werden müssen). Aber die Liste ist ja nicht abgeschlossen.

Empfehlen kann ich das Weinabo denjenigen, die weder Trends noch schönen Verpackungen hinterher rennen, sondern einfach gerne traditionellen Schweizer Wein trinken.

So wie ich Marielle und Valentin in den letzten Wochen kennengelernt habe (Instagram sei Dank), sind sie voll motiviert und mit viel Leidenschaft unterwegs. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie ständig am Konzept feilen und es auch noch weiterentwickeln werden. Der Start ist gut gelungen, jetzt noch die Politur, et bravo. Dafür wünsche ich: Bonne chance!